In meinem Blog vom 26. Juni 2010 habe ich die Frage aufgeworfen, ob das Hilfsmittel Orthopädischer Mass-Schuh überhaupt noch nötig sei und ob dieses nicht durch Einlagen und/oder Schuhzurichtungen ersetzt werden könnte. Die Frage ist indirekt abgeleitet aus einer Fuss-Ratgeber Broschüre der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse.
Orthopädische Mass-Schuhe werden dann eingesetzt, wenn man mit einfacheren Mitteln wie Einlagen oder Spezialschuhen nicht ausreichen Entlastung schaffen kann, oder wenn die Fussdeformation eine Normabweichung schafft, die das tragen konfektionierter semiorthopädischer Schuhe unmöglich macht. Massanfertigungen sind also eine Weiterführung einfacher Versorgungslösungen bei Fussleiden.
Eine weitere Frage ist, ob ein Mass-Schuhträger, wenn er sich an das Hilfsmittel einmal gewöhnt hat, nur noch diese tragen kann und nichts mehr anderes. Das trifft bei vielen Patienten zu. Jedoch tragen einige unserer Kunden ergänzend zu den Mass-Schuhen zu Hause semiorthopädische Hausschuhe, die mit Einlagen ausgerüstet und allenfalls zugerichtet sind. Das ist gewiss kein Widerspruch, da die Funktion offener Hausschuhe anderen Gesetzmässigkeiten folgt als geschlossene Schuhe für die Strasse oder das Gelände. Diese Kombination Haussschuh-Strassenschuh ist sinnvoll, kostensparend und wird genutzt.
Das Hilfsmittel orthopädischer Mass-Schuh ist nötig, so wie die Matratze auf einem Bettgestell nötig ist. Man könnte zur Not vielleicht ohne Matratze auf dem Bettrost schlafen, ein sinnvoller Verzicht ist es aber nicht. Und gesund ist es auch nicht.
Bis bald
Patrick Winkler
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