Montag, 3. Juni 2013

Fersenschmerz

Haben Sie am Morgen beim Aufstehen einen stechenden Schmerz, der, wenn Sie dann etwas warmgelaufen sind, wieder abnimmt? Wird der Schmerz im Verlauf des Tages mit zunehmender Belastungsdauer wieder stärker? Dann könnte es sein, dass Sie einen Fersensporn haben. Die medizinische Bezeichnung heisst Plantarfasciitis. Wie die Endung –itis schon sagt, handelt es sich um eine lokale Entzündung. Nicht der knöcherne Sporn am Fersenbein, der mit Hilfe eines Röntgenbildes manchmal sichtbar ist (manchmal auch nicht), ist das eigentliche Übel sondern die entzündeten und gereizten Weichteile. Eigentlich ist der Volksmund "Fersensporn" zur Beschreibung dieses Leidens ungenau, die Bezeichnung "heelpain", die man im englischen Sprachraum benutzt, finde ich treffender. Deshalb werde ich im weiteren Text vom Fersenschmerz reden.

Die Entzündung an der Ferse tritt üblicherweise in der Plantaraponeurose des Fusses auf, einem derben und festen Längsband, das die Fusslängsgewölbe als Fortsetzung der Achillessehne verspannt. Einige Studien zu diesem Thema haben herausgefunden, dass die Ursachen in der Muskelverkürzung der Unterschenkel- sowie der ischiocruralen Beuger zu suchen ist, die bei erhöhter Belastung zu einer Überforderung der Plantaraponeurose führt.

In der Medizin werden je nach Schmerzintensität und Physiologie zahlreiche Behandlungsmethoden zum Fersenschmerz angewendet. Neben einem regelmässigen Stretching der Beugemuskeln haben wir gute Erfahrungswerte mit gezielter lokaler Druckentlastung durch Einlagen gemacht. Im Jahr 2004 habe ich die Wirksamkeit von solchen Einlagen untersucht und in der Orthopädie-Technik publiziert. Wichtig scheint mir, die Fersenschmerzen ernst zu nehmen und nicht chronisch werden zu lassen. Die Gefahr besteht, dass sich ein Schonhaltungsmuster im Gangbild festsetzt, das später zu Gelenkschädigung führen kann.

Auf jeden Fall hoffe ich für Sie, dass Sie davon verschont bleiben.

Bis bald
Patrick Winkler

Mittwoch, 1. Mai 2013

Fersensporn

Kennen Sie den stechenden Schmerz, der meistens am Morgen beim Aufstehen an der Ferse auftritt? Geht der Scherz etwas zurück wenn der Fuss etwas warmgelaufen sind? Wird er im Verlauf des Tages mit zunehmender Belastungsdauer wieder stärker? Dann könnte es sein, dass Sie einen Fersensporn haben. Die medizinische Bezeichnung heisst Plantarfasciitis. Wie die Endung –itis schon sagt, handelt es sich um eine lokale Entzündung. Nicht der knöcherne Sporn am Fersenbein, der mit Hilfe eines Röntgenbildes manchmal sichtbar ist (manchmal auch nicht), ist das eigentliche Übel sondern die entzündeten und gereizten Weichteile.

Die Entzündung um den Fersensporn tritt üblicherweise in der Plantaraponeurose des Fusses auf, einem derben und festen Längsband, das die Fusslängsgewölbe als Fortsetzung der Achillessehne verspannt. Einige Studien zu diesem Thema haben herausgefunden, dass die Ursachen in der Muskelverkürzung der Unterschenkel- sowie der ischiocruralen Beuger zu suchen ist, die bei erhöhter Belastung zu einer Überforderung der Plantaraponeurose führt.

In der Medizin werden je nach Schmerzintensität und Physiologie zahlreiche Behandlungsmethoden angewendet. Neben einem regelmässigen Stretching der Beugemuskeln haben wir gute Erfahrungswerte mit gezielter lokaler Druckentlastung durch Einlagen gemacht. Im Jahr 2004 habe ich die Wirksamkeit von solchen Einlagen untersucht und in der Orthopädie-Technik publiziert. Wichtig scheint mir, die Fersenschmerzen ernst zu nehmen und nicht chronisch werden zu lassen. Die Gefahr besteht, dass sich ein Schonhaltungsmuster im Gangbild festsetzt, das später zu Gelenkschädigung führen kann.

Auf jeden Fall hoffe ich für Sie, dass Sie davon verschont bleiben.

Bis bald
Patrick Winkler

Donnerstag, 4. April 2013

Wer bezahlt medizinische Hilfsmittel?

Medizinische Hilfsmittel können Kompressionsstrümpfe, Brillen, Einlagen, Spezialschuhe und vieles mehr sein. Wer bezahlt Hilfsmittel in der Schweiz?

Unfallversicherung
Es gibt eine verbreitete Meinung, wonach die Unfallversicherung keine Leistungen an Hilfsmittel leiste. Dem muss entgegnet werden, dass man in der Hilfsmittelliste des Unfallversicherungs-Gesetzes UVG solche findet, auf die Versicherte Anspruch haben um unfallbedingte körperliche Schädigungen auszugleichen (Art. 1 HVUV). Wir finden darin Prothesen, Stütz- und Führungsapparate für Gliedmassen, Stützkorsets, orthopädisches Schuhwerk, Hörapparate, Brillen und weiteres mehr. Finanziert wird die Unfallversicherung zumeist durch Abgaben und Arbeitgeberbeiträge.

Krankenversicherung

Jeder Schweizer Bürger und Bürgerin ist krankenversichert. Die Prämien sind vertragsindividuell und in den letzten Jahren massiv gestiegen. Die Aufgabe der Krankenversicherung ist es, eine medizinische Behandlung und Versorgung zugänglich zu machen wenn sie nicht von der Unfallversicherung gedeckt ist. Es werden mit Einschränkung Hilfsmittel übernommen, die in der Mittel- und Gegenstände-Liste (MiGeL) aufgelistet sind. Die Krankenkasse bezahlt Hilfsmittel, die im Alltag benötigt werden: Prothesen, Inkontinenzhilfen oder Verbandsmaterial. Jedoch sind Schuheinlagen keine Grundversicherungsleistung der obligatorischen Krankenversicherung.

Invalidenversicherung (IV)
In einer Hilfsmittelliste der IV (HVI) werden die Gegenstände aufgezählt, die von der IV bezahlt werden. Der Zweck ist die Wiedereingliederung in den Berufsalltag und somit zumindest zum Teil für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Das kann von Arbeitsplatzanpassungen über orthopädische Apparate und Schuhe bis zu Hörgeräten, Rollstühlen und Motorfahrzeugumbau gehen.
Jeder Berufstätige - angestellt oder selbständig - zahlt Abgaben in die Invalidenversicherung, hinzu kommen Steuergelder und ein Mehrwertsteuerprozent.

Alters- und Hinterbliebenen Versicherung AHV
Auch das AHVG hat einen Anhang der Hilfsmittel, der abgekürzt HVA heisst. Hier geht es um die Erhaltung der Selbständigkeit, Selbstsorge und Erhalt des Kontaktes mit der Umwelt. In der Liste sind Orthopädische Schuhe, Hörgeräte, Lupenbrillen, Rollstühle und weiteres aufgeführt. Finanziert wird die AHV durch Lohnabgaben, Arbeitgeberbeiträge und Steuergelder.

Alle Angaben ohne Gewähr! Ob ein Versicherter nun von der einen oder anderen Versicherung einen Anspruch hat ist nicht immer so einfach zu sagen. Wenn es um eine Eingliederung geht ist klarerweise die IV zuständig. Sind nun aber orthopädische Schuhe oder Einlagen zum Zweck der Erhaltung der Berufstätigkeit oder Hilfsmittel, die im Alltag benötigt werden? Der Versicherte muss sich erkundigen, denn es gibt eine Unmenge von Regelungen über Zuständigkeiten, Ausnahmen, Besitzstand, Austauschrecht, Unfallursachen oder Drittverschulden, etc. Oft lässt sich ein Anspruch nur im Einzelfall klären und ist nicht zuletzt eine Ermessensfrage.

Bis bald
Patrick Winkler

Mittwoch, 22. Februar 2012

Umbruch

"Das Orthopädieschuhmacher-Handwerk befindet sich im Wandel" bestätigt der Redaktor des renommierten deutschen Fachmagazins Orthopädie-Schuhtechnik im Editorial der Ausgabe 2/2012. In erster Linie spricht er darin nicht das pekuniäre System, also die Kassen und die Leistungen an, sondern die neuen Fertigungstechniken, die neuen Verfahren und elektronischen Werkzeuge, die das Métier erobern und allmählich die herkömmlichen Arbeitsverfahren verdrängen werden.
Umbrüche bringen immer veränderte Strukturen hervor. Die Rollenverteilung der Marktakteure verändert sich genauso wie die Betriebsmodelle. Bewährte Modelle werden durch neue Finanzierung, Organisation und Strategie abgelöst.
Umbrüche bringen neue Marktleader hervor und lösen alte ab. Es wird Gewinner unf Verlierer geben und niemand sollte sich der Überlegenheit seines gewohnten Systems und seiner Kompetenz zu sicher sind. Das betrifft auch mich selber.
Der Umbruch ist schleichend, fast unmerkbar. Er gab eine Zeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die ersten Fabriken begannen, Schuhe herzustellen. Es dauerte etwa 50 Jahre, bis das Schuhmacherhandwerk aus dem Markt der Schuhherstellung verdrängt war. Das muss nicht sein wenn man offen ist für Neues.

Ich wünsche uns allen viel Erfolg im Wandel.

Bis bald
Patrick Winkler

Sonntag, 22. Januar 2012

Was du ererbt hast

Was du ererbt von deinen Vätern hast,
erwirb es,
um es zu besitzen.

Johann Wolfgang Goethe

In die Prosa des Alltags übersetzt will das Dichterwort uns sagen: Es ist falsch, gedankenlos dem Trott des Alltags zu folgen und zu glauben, es gehe immer weiter so. Vor 40 oder 50 Jahren war es selbstverständlich, dass jedem Berufszweig seine Spezialität zugewiesen wurde. Der Quartierbäcker wie der Quartiermetzger fanden ihr Auskommen, wie selbstverständlich ging man zum Schuhmacher um die Schuh reparieren zu lassen und zum Orthopädieschuhmachermeister, wenn normale Schuhe nicht mehr passen wollten.

In der Stadt sind Quartierbäcker und Quartiermetzger rar geworden, man findet Ladenketten, geht ins Einkaufscenter und zum Grossverteiler. Schuhe werden nicht mehr so oft repariert, von den einst 200 Schuhmacherbetrieben in Basel im Jahr 1940 sind heute noch etwa 30 geblieben und nur wenige davon haben noch das Know-how, Schuhe herzustellen (mit einigen originellen Ausnahmen!).

Ob durch diese Veränderungen unsere Lebensqualität geringer oder besser geworden ist lasse ich offen. Sicher ist, dass die Zeiten sich geändert haben und mit ihnen die Ansprüche und Gewohnheiten der Konsumenten, die Betriebsmodelle der Marktteilnehmer und die Techniken der Hersteller.

Und die Moral der Geschicht? Auf der Stelle stehe nicht!

Bis bald
Patrick Winkler

Sonntag, 15. Januar 2012

Hilfsmittel der Rehabilitation

Hilfsmittel sind im medizinischen Bereich "Gegenstände" der Krankheitsbehandlung, Vorbeugung oder Ausgleich einer Behinderung. Am bekanntesten sind die in den Hilfsmittellisten des KVG und IVG definierten Gegenstände wie Sehhilfen, Hörhilfen, orthopädische Hilfen wie Orthesen, Prothesen oder Schuhe, Rollstühle, Gehhilfen und Bandagen. Nicht für alle diese Hilfsmittel gibt es eine Leistungspflicht der Versicherungen.

Beim Schuh ist die Situation nicht immer leicht zu deuten. Ein Schuh ist ein Gegenstand, der jeder gesunde Mensch braucht, ihn selber auswählt und kauft. Für einen behinderten Menschen kann ein Schuh, der individuell geformt ist und bestimmte Funktionen übernimmt, ein Mittel zur Behandlung darstellen. Er stellt somit einen medizinisch indizierten Schutz vor einem Gesundheitsrisiko dar. Dieser Schuh ist aber immer noch ein Mittel des täglichen Gebrauchs, des Schutzes vor Kälte und Nässe und der Härte des Bodens, wie das auch beim "normalen" Schuh des gesunden Menschen der Fall ist.

Orthopädische Schuhe sind also sowohl Gebrauchsmittel zum Schutz des Fusses, der Mode unterworfenes Bekleidungsstück und auch Hilfsmittel zur Behandlung und Ausgleich einer Krankheit. Im Tarif der Versicherung gibt es unterschiedliche Arten von orthopädischen Schuhen wie Komfortschuhe, Spezialschuhe, orthopädische Serienschuhe, Massschuhe, Innenschuhe. Nur Fachleute, die sich in diese Materie vertieft haben, verstehen die Abrenzung, die oft schwierig, manchmal umstritten und eine Interpretationsfrage ist.

Orthopädische Schuhe gehören im grossen und ganzen in das Leistungsfeld der Sozialversicherungen IV, AHV und SUVA und werden bezahlt, wenn eine ärztliche Indikation dafür festgestellt ist. Leistungserbringer sind die Schuhmacher, Orthopädie-Schuhmacher und Orthopädisten. Da die Kostenschere der oben genannten Schuharten sehr gross ist - ein Komfortschuh mit Einlagen beginnt bei ca. 500 Franken - ein Mass-Schuh mit Innenschuh endet bei ca. 8'000 Franken - entsteht ein natürlicher Druck auf die teuren massgefertigten Hilfsmittel. Deshalb wird seit Jahren von einem Rückgang in diesem Feld berichtet, was vor allem die Orthopädieschuhmacher trifft.

Wer dieser Berufsleute wird den Zutritt in diesem Markt der Massanfertigung halten können? Wer wird herausfallen? Wer wird die Herausgefallenen beerben? Wer wird in 10 oder 20 Jahren noch das Know-how der Leistenherstellung besitzen?

Alle diese Fragen stehen zur Diskussion.

Bis bald
Patrick Winkler

Samstag, 31. Dezember 2011

OECD Bericht zur schweizerischen Gesundheitspolitik

Am 17. Oktober 2011 erschien der
OECD Reviews of Health Systems - Switzerland . Dieser Bericht ist eine Übersicht über die politische und ökonomische Situation des Gesundheitsmarktes mit besonderem Fokus auf das Gesundheitspersonal, Gesundheitsversicherungsmarkt und Gesundheitspolitik.
Die Studie zeigt unterschiedliche Problemfelder auf, wie etwa einem Ungleichgewicht zwischen Prävention und kurativer Medizin oder dem im OECD-Raum überdurchschnittlichen Kostenwachstum.
Einen Nachholbedarf sieht die Studie auch im Bereich der Transparenz bei Qualität und Wirksamkeit. Auch sollten neue Abgeltungsmethoden in Betracht gezogen werden da das gegenwärtige Finanzierungs- und Rückerstattungssystem Anreize zu kostenintensiven Behandlungen gibt.

Die Gesundheitsexperten geben sich gelassen. Man sieht zwar den Mangel an Effizienz, die meisten Glauben aber, dass das Verhältnis von Preis und Leistung genügend sei. Xavier Comptesse von Avenir Suisse sieht die Ursache der Ausgabensteigerung in der gestiegenen Nachfrage infolge der zunehmenden Überalterung.

Bis bald
Patrick Winkler