Donnerstag, 30. Juni 2011

Lockere Schuhe, gute Schuhe?

Stellen Sie sich vor: Frau X hat schmerzhafte und empfindliche Zehen, alle Schuhe drücken. Frau X kauft sich deshalb die weitesten Schuhe und sogar zwei Nummern zu gross, die sie finden kann und - darum geht es - schnürt sie nur locker zu. "Wenn ich die Schuhe fest zuziehe, würde es mich drücken" denkt sie.
Leider falsch entschieden, die Schuhe dürcken noch immer und die Ferse schlappt, vorne im Schuh stossen die Zehen an und hinten an der Ferse ist Hohlraum. Die Reaktion von Frau X ist zwar nachvollziehbar aber genau die Falsche. Ein Spreizfuss (das ist die Voraussetzung für Zehendeformationen) hat immer die Tendenz in einem Schuh nach vorne zu rutschen, und je weiter der Fuss rutscht, desto grösser wird der Druck auf die Zehen. Das Gegenteil vom lockeren Verschliessen ist richtig: Geben sie sich einen guten Halt im Schuh, schnüren sie gut zu damit die Ferse in der Kappe bleibt. Der Rest, die Anpassung des Schaftes und der Einlage, ist dann die Aufgabe des Orthopädieschuhmachers. Damit sie wieder Gehen können wie auf Wolken.

Bis bald
Patrick Winkler

Freitag, 24. Juni 2011

Zunftgeist

Christoph Bernoulli, ein Mitglied aus der berühmten Basler Bernoulli-Gelehrtenfamilie war Naturforscher, Ökonom und Professor an der Basler Universität. Daneben kann man ihn als geistigen Vater der Basler Gewerbeschule bezeichnen.

Im Jahr 1822 warb er für die Einführung der Gewerbefreiheit und die Einschränkung der Monopolmacht der Innungen. Er stiess damit auf heftigen Widerspruch der damaligen Standesvertreter. In ärgerlichem Ton verteidigte der Basler Zunftmeister Johann Jakob Vest die herrschende Wirtschaftsordnung gegen Bernoulli's Vorschläge:
"Wir geben auch zu, daβ die höhere Industrie, fabrikmäβiger Betrieb und Maschinen wirklich das einzig verderbliche Uebel einer zügellosen Concurrenz sey, um dadurch die Handarbeit zu ersparen, den Handwerker und Arbeiter zu ruinieren."*
Freier Handel und Gewerbe bedeuteten das Ende des Zunftmonopols und das Wort Concurrenz war Synonym für den freien Mark, in den Augen der Zunftgenossen eine Beleidigung ihrer Ehre. Die Kämpfe der Erneuerer und Bewahrer hielten in Basel noch lange an und immer wieder wiesen die Konservativen auf die angeblich schlechten Erfahrungen mit der Gewerbefreiheit in anderen Städten. Mit der Bundesverfassung von 1848 wurde durch die Einführung des freien Warenverkehrs eine erste Bresche in die Mauer der Zunftordnung geschlagen. Aber erst 1874 mit der ersten Revision der Bundesverfassung wurde schweizweit die Gewerbefreiheit garantiert womit die alte Ordnung endgültig besiegelt wurde.

Der Disput zwischen Christoph Bernoulli und Johann Jakob Vest ist ein interessantes Zeugnis über eine frühe Debatte um die Gewerbefreiheit in Basel.

Bis bald
Patrick Winkler

* Quelle: Johann Jakob Vest: Beantwortung und Wiederlegung der von Herrn Professor Christoph Bernoulli im Druck und zu öffentlichem Verkauf herausgegebenen Schrift:
Ueber den nachtheiligen Einfluß der Zunftverfassung auf die Industrie mit besonderer Hinsicht auf Basel. Basel, in der Schweighauser’schen Buchhandlung, 1823

Samstag, 11. Juni 2011

Wieder einmal ist das Q-Audit über die Bühne gegangen und ich will Ihnen etwas über das überwachte Qualitätssicherungssystem berichten.

Qualitätssysteme sind dazu da, die Geschäfts- und Herstellungsprozesse zu standardisieren und dadurch lenk- und kontrollierbar zu machen und unter anderem Rückverfolgbarkeit, Fehlererkennung und weiteres zu gewährleisten. Verschiedene Regulierungen verlangen Normen, wie der betriebliche Unfallschutz und Gesundheitsschutz, die Sicherheit bei medizinischen Hifsmitteln und der persönlichen Arbeitsausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe). Es ist überdies auch wichtig beim Austausch von Dienstleistungen im Herstellungsbereich von individuellen Mass-Schuhen. Deshalb sind wir nach EN ISO 9001 und 13485 zertifiziert.


Mehr erfahren können Sie unter InerQ.

Bis bald

Patrick Winkler