Die Preise in der Schweiz sind im Verhältnis zur Europäischen Union um rund ein Drittel höher. Die Ursachen dafür wurden in einer Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) im Jahr 2003 untersucht. In einem Vergleich der relativen Preisindizies Schweiz und EU-9 ergaben sich die grössten Preisdifferenzen bei Nahrungsmitteln, Mieten, medizinischen Produkten und Leistungen, Gastgewerbe, Haushaltsgeräten sowie Freizeit.
Als Ursachen für diese Unterschiede wird die Wettbewerbsintensität als wichtiger Erklärungsfaktor angeführt. 44% der Preisdifferenzen lassen sich über die geringere Wettbewerbsintensität im Vergleich zu den in der Studie gewählten EU-Ländern erklären. Wettbewerbshemmend wirken jede Art von Marktmacht (z.B. vertikale Vereinbarungen) und wettbewerbspolitische Regulierungen. Mitbestimmend sind hierbei auch die sozialpolitischen Wettbewerbseinschränkungen. Erstaunlich ist, dass die Lohnunterschiede nur gerade 11% und Standortfaktoren 17% der Preisdifferenz erklären können. Standortfaktoren umfassen insbesondere die topografischen Eigenschaften eines Landes oder die Kleinräumigkeit eines Marktes. Faktoren also, die in Ländern wie Norwegen, Schweden oder Dänemark auch vorkommen.
Die Analysen zeigten, dass sich in allen untersuchten Bereichen ein wesentlicher Teil der Preisdifferenzen mit der beschränkten Wettbewerbsintensität erklären lässt und dass dieser Anteil aus gesamtwirtschaftlicher Sicht relevant ist. Zwei Zielsetzungen haben die Autoren in den Vordergrund gestellt:
- eine stärkere Zusammenführung des schweizerischen mit dem europäischen Mark sowie
- eine Intensivierung des Wettbewerbs zwischen den Akteuren a.uf den einzelenen Märkten in der Schweiz
Bis bald
Patrick Winkler
Vimentis
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