ist eine Redensart. Das Wohlbefinden und die Lebensfunktionen hängen in einem beträchtlichen Mass vom Funktionieren der Füsse ab. Ob ein Schuh Comfort bietet oder drückt hat einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden. Auch wenn es nicht immer sogleich bewusst wahrgenommen wird, wenn der Schuh drückt kommt der ganze Mensch ins stocken.
Die Füsse sind wichtig. Wir brauchen sie den ganzen Tag, sie tragen und bewegen uns. Das ganze Körpergewicht müssen sie aushalten, jeden Tag, ein Leben lang. Erst wenn wir Schmerzen haben merken wir, wie wichtig dieses Körperorgan ist.
Ein beschwerdefreies Gehen und Druckfreiheit am Schuh wünscht uns allen
Patrick Winkler
Mittwoch, 23. März 2011
Freitag, 18. März 2011
Golf-Espadrillo-Sneaker
Der letzte Schrei der Schuhmode in England ist ein Brogue-Sneakers von Prada. Im London Evening Standart vom 7. März stellt die Kolluministin Jasmine Gardner den Schuhhybrid vor. Es sei eine Herausforderung, den Schuh zu Beschreiben. Sind es Brogues? Sinde es Espadrillos? Oder sind es Leisetreter mit einem sportlich-schwammig leicht futuristischen Schneid?
Die neueste Kollektion sei in London schon ausverkauft. "Our customers have really embraced them" bestätigt Helen Attwood von Selfridges laut Standard.
Bis bald
Patrick Winkler
Die neueste Kollektion sei in London schon ausverkauft. "Our customers have really embraced them" bestätigt Helen Attwood von Selfridges laut Standard.
Bis bald
Patrick Winkler
Dienstag, 15. März 2011
Der Frühling kommt bald
Von Christian Morgenstern
Herr Winter,
geh hinter
der Frühling kommt bald!
Das Eis ist geschwommen,
die Blümlein sind kommen
und grün wird der Wald
Herr Winter,
geh hinter,
dein Reich ist vorbei.
Die Vögelein alle,
mit jubelndem Schalle,
verkünden den Mai!
Zwar ist der Mai noch weit weg, aber Schnee und Eis sind bei uns in Basel kaum noch zu erwarten. An was denken Sie, wenn Sie die milder werdenden Temperaturen spüren?
Mehr Sport draussen machen, Spaziergänge im Wald, flanieren in der Stadt? Das möchte ich Ihnen gönnen.
Oder: Erneut Druckstellen an den Schuhen? Die Winterschuhe waren so schön weit und bequem, jetzt wieder die Umgewöhnung an die engeren Frühlingsschuhe? Das muss nicht sein. Die Orthopädieschuhtechnik bietet Ihnen eine Fülle von Möglichkeiten, solche Beschwerden zu verhindern.
Damit der Frühling zur Wonne und nicht zur Qual wird!
Bis bald
Patrick Winkler
Herr Winter,
geh hinter
der Frühling kommt bald!
Das Eis ist geschwommen,
die Blümlein sind kommen
und grün wird der Wald
Herr Winter,
geh hinter,
dein Reich ist vorbei.
Die Vögelein alle,
mit jubelndem Schalle,
verkünden den Mai!
Zwar ist der Mai noch weit weg, aber Schnee und Eis sind bei uns in Basel kaum noch zu erwarten. An was denken Sie, wenn Sie die milder werdenden Temperaturen spüren?
Mehr Sport draussen machen, Spaziergänge im Wald, flanieren in der Stadt? Das möchte ich Ihnen gönnen.
Oder: Erneut Druckstellen an den Schuhen? Die Winterschuhe waren so schön weit und bequem, jetzt wieder die Umgewöhnung an die engeren Frühlingsschuhe? Das muss nicht sein. Die Orthopädieschuhtechnik bietet Ihnen eine Fülle von Möglichkeiten, solche Beschwerden zu verhindern.
Damit der Frühling zur Wonne und nicht zur Qual wird!
Bis bald
Patrick Winkler
Dienstag, 8. März 2011
Flickschuster oder Bottier?
In meinem Blog vom 7.08.2010 habe ich mich mit der Frage befasst, was eigentlich der Unterschied zwischen einem kundenindividuellen und einem orthopädischen Mass-Schuh ist. Wie nennen sich aber eigentlich diejenigen, die Mass-Schuhe herstellen? Dazu möchte ich einen Blick in die Vergangenheit machen und daraus die Wandlung des Begriffes Schuhmacher aufzeigen.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es noch einfach, man konnte sagen: Der Schuhmacher macht Schuhe. Gemäss den damals üblichen persönlichen Zunftzwängen und Hofrechten haben sich die Schuhe herstellenden Schuhmacher, die das zünftige Gewerbe repräsentierten, von den nichtzünftigen, meist ländlichen, reparierenden Berufskollegen abgegrenzt. Einige gängige Bezeichnungen für Schuhmacher in der deutschen Sprache waren: Suter (aus dem lat. sutor), Rintsuter oder Rintschuster, Kurdewener und Corduaner (abgeleitet von Cordobaleder), Schuhwart, etc.
In England nannten sich die dem Métier zugehörigen Schuhmacher Cordwainers in Anlehnung an das damals geschätzte Cordoba-Leder. Die zunftfremden Schuhreparateure nannte man Cobbler, während die Engländer unter cobbled soviel wie "zusammengebastelt" verstehen. Dieses sprachliche Abgrenzungsmuster, das in der deutschen Sprache dem "Schuhmacher/Flickschuster" entspricht, finden wir auch im italienischen calzolaio/ciabattino, wo man ciabattino auch mit Pfuscher übersetzen kann während calzolaio der Schuhmacher war/ist. In Frankreich's Ancie Régime kannte man neben dem Bottier und Cordonnier den Begriff Savetier, der eine ähnlich abwertende Färbung zu haben schien, heutzutage aber nicht mehr üblich ist. Savate lässt sich als "alter Schuh" wiedergeben.
Die Zunftverfassungen behielten das Recht der Herstellung von Schuhen in ihren meist städtischen Einflussgebieten den Schuhmachern, Bottiers, Cordwainers und Calzolaio vor. Wer dieses Zunftrecht nicht hatte wurde allenfalls als reparierender Schuhmacher geduldet und war ein Altmacher, Altreisse, Störer oder Pfuscher, damals synonym für ausserzünftige Handwerker, meistens Teilzeit- oder Landhandwerker. Speziell für die Schuhwirtschaft gab es viele weitere lokale Begriffe, z.B. (nach H.A. Berlepsch, Chronik des ehrbaren Schuhmachergewerk, St.Gallen 1880) niedersächsisch "Scholapper" und "Schuhblätzer", mitteldeutsch "Rister", plattdeutsch "Oldrüse". Deren Arbeit konnte von den Zünften nicht kontrolliert werden und war ihnen deswegen suspekt. Die Schuhflicker waren zu den verschiedenen Zeiten und Orten unterschiedlich in die Organisationen des Métiers mal mehr, mal weniger integriert. Vielleicht hing es davon ab, ob eine Wirtschaftskrise herrschte oder Hochkonjunktur. Ein Beispiel: am 24. Mai 1740 beschloss der Senat von Frankfurt, keine Schuhflicker mehr [in die Innungsrolle] einzuschreiben.
Interessant ist der häufig genannte Begriff des Pfuschers in diesem Zusammenhang. Einerseits bedeutet es in der Wortherkunft "schlechte Arbeit" (Breslau, 1572, Mittelhochdeutsch). Noch heute bezeichnet man aber im Rheinland einen [P]fuscher auch jemanden, der in der Schule abschreibt und in Österreich versteht man unter Pfusch illegale Arbeit. Goethe hat den Spruch "Jemandem ins Handwerk pfuschen" geprägt. Hier kommt die Bedeutungsnähe zum unerlaubten oder unkonformen Verhalten zum Ausdruck, welches mit "unordentlicher Arbeit" im Sinne von geringer Qualität verbunden wird. Pfusch und Pfuscher waren Begriffe der Abgrenzung.
In England hat sich die Begriffsbedeutung heutzutage dahin verändert, dass sich ein Cordwainer als Mass-Schuhmacher versteht und sich damit von der industriellen Massenproduktion abgrenzt. Cordwainer und Shoemaker sind Synonyme. In Deutschland und Österreich nennen sich die Mass-Schuhe herstellenden Fachleute Maßschuhmacher, so auch in der Schweiz, wo jedoch häufig ebenso der französische Begriff Bottier benutzt wird. Bottier wird in der deutschen Sprache oft fälschlich als Stiefelmacher übersetzt, er stellt jedoch den klassischen [luxus] Massschuh- oder Orthopädie-Massschuhmacher dar.
Seit die Schuhmacher mit dem Ende des 19. Jahrhunderts endgültig die Rolle der Schuhherstellung an die Industrie abgegeben haben, gehört der deutsche Begriff Schuhmacher mehrheitlich den Servicefachleuten um Schuh und Fuss, also den reparierenden Schuhmachern. Dieselben betreiben häufig, sofern sie das Métier gelernt haben, auch Schuhhandel, Einlagenherstellung, Kleinorthopädie und vieles mehr. Die neue "zünftische" Grenze verläuft, seit die Versicherungen Leistungen an orthopädische Mass-Schuhe erbringen, zwischen Schuhmachern und Orthopädieschuhmachern. Letztere sind heute diejenigen, die zur Lieferung von orthopädischen Mass-Schuhen zugelassen sind, wobei man nicht vergessen darf, dass sich etliche Schuhmacher ausserhalb von Versicherungsleistungen im Markt der Mass-Schuhherstellung behaupten können und diesen immer noch (oder sogar vermehrt) bedienen. (Mehr dazu in einem späteren Blog)
Die Bedeutung von Begriffen kann sich, wie wir sehen, mit der Veränderung der wirtschaftlichen Rolle, verschieben. Das wird auch in der Zukunft so sein.
Bis bald
Patrick Winkler
PS: Nennen Sie ihren Schuhmacher oder Schuhservicefachmann nicht "Flickschuster", das wird meistens Abwertend aufgefasst.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es noch einfach, man konnte sagen: Der Schuhmacher macht Schuhe. Gemäss den damals üblichen persönlichen Zunftzwängen und Hofrechten haben sich die Schuhe herstellenden Schuhmacher, die das zünftige Gewerbe repräsentierten, von den nichtzünftigen, meist ländlichen, reparierenden Berufskollegen abgegrenzt. Einige gängige Bezeichnungen für Schuhmacher in der deutschen Sprache waren: Suter (aus dem lat. sutor), Rintsuter oder Rintschuster, Kurdewener und Corduaner (abgeleitet von Cordobaleder), Schuhwart, etc.
In England nannten sich die dem Métier zugehörigen Schuhmacher Cordwainers in Anlehnung an das damals geschätzte Cordoba-Leder. Die zunftfremden Schuhreparateure nannte man Cobbler, während die Engländer unter cobbled soviel wie "zusammengebastelt" verstehen. Dieses sprachliche Abgrenzungsmuster, das in der deutschen Sprache dem "Schuhmacher/Flickschuster" entspricht, finden wir auch im italienischen calzolaio/ciabattino, wo man ciabattino auch mit Pfuscher übersetzen kann während calzolaio der Schuhmacher war/ist. In Frankreich's Ancie Régime kannte man neben dem Bottier und Cordonnier den Begriff Savetier, der eine ähnlich abwertende Färbung zu haben schien, heutzutage aber nicht mehr üblich ist. Savate lässt sich als "alter Schuh" wiedergeben.
Die Zunftverfassungen behielten das Recht der Herstellung von Schuhen in ihren meist städtischen Einflussgebieten den Schuhmachern, Bottiers, Cordwainers und Calzolaio vor. Wer dieses Zunftrecht nicht hatte wurde allenfalls als reparierender Schuhmacher geduldet und war ein Altmacher, Altreisse, Störer oder Pfuscher, damals synonym für ausserzünftige Handwerker, meistens Teilzeit- oder Landhandwerker. Speziell für die Schuhwirtschaft gab es viele weitere lokale Begriffe, z.B. (nach H.A. Berlepsch, Chronik des ehrbaren Schuhmachergewerk, St.Gallen 1880) niedersächsisch "Scholapper" und "Schuhblätzer", mitteldeutsch "Rister", plattdeutsch "Oldrüse". Deren Arbeit konnte von den Zünften nicht kontrolliert werden und war ihnen deswegen suspekt. Die Schuhflicker waren zu den verschiedenen Zeiten und Orten unterschiedlich in die Organisationen des Métiers mal mehr, mal weniger integriert. Vielleicht hing es davon ab, ob eine Wirtschaftskrise herrschte oder Hochkonjunktur. Ein Beispiel: am 24. Mai 1740 beschloss der Senat von Frankfurt, keine Schuhflicker mehr [in die Innungsrolle] einzuschreiben.
Interessant ist der häufig genannte Begriff des Pfuschers in diesem Zusammenhang. Einerseits bedeutet es in der Wortherkunft "schlechte Arbeit" (Breslau, 1572, Mittelhochdeutsch). Noch heute bezeichnet man aber im Rheinland einen [P]fuscher auch jemanden, der in der Schule abschreibt und in Österreich versteht man unter Pfusch illegale Arbeit. Goethe hat den Spruch "Jemandem ins Handwerk pfuschen" geprägt. Hier kommt die Bedeutungsnähe zum unerlaubten oder unkonformen Verhalten zum Ausdruck, welches mit "unordentlicher Arbeit" im Sinne von geringer Qualität verbunden wird. Pfusch und Pfuscher waren Begriffe der Abgrenzung.
In England hat sich die Begriffsbedeutung heutzutage dahin verändert, dass sich ein Cordwainer als Mass-Schuhmacher versteht und sich damit von der industriellen Massenproduktion abgrenzt. Cordwainer und Shoemaker sind Synonyme. In Deutschland und Österreich nennen sich die Mass-Schuhe herstellenden Fachleute Maßschuhmacher, so auch in der Schweiz, wo jedoch häufig ebenso der französische Begriff Bottier benutzt wird. Bottier wird in der deutschen Sprache oft fälschlich als Stiefelmacher übersetzt, er stellt jedoch den klassischen [luxus] Massschuh- oder Orthopädie-Massschuhmacher dar.
Seit die Schuhmacher mit dem Ende des 19. Jahrhunderts endgültig die Rolle der Schuhherstellung an die Industrie abgegeben haben, gehört der deutsche Begriff Schuhmacher mehrheitlich den Servicefachleuten um Schuh und Fuss, also den reparierenden Schuhmachern. Dieselben betreiben häufig, sofern sie das Métier gelernt haben, auch Schuhhandel, Einlagenherstellung, Kleinorthopädie und vieles mehr. Die neue "zünftische" Grenze verläuft, seit die Versicherungen Leistungen an orthopädische Mass-Schuhe erbringen, zwischen Schuhmachern und Orthopädieschuhmachern. Letztere sind heute diejenigen, die zur Lieferung von orthopädischen Mass-Schuhen zugelassen sind, wobei man nicht vergessen darf, dass sich etliche Schuhmacher ausserhalb von Versicherungsleistungen im Markt der Mass-Schuhherstellung behaupten können und diesen immer noch (oder sogar vermehrt) bedienen. (Mehr dazu in einem späteren Blog)
Die Bedeutung von Begriffen kann sich, wie wir sehen, mit der Veränderung der wirtschaftlichen Rolle, verschieben. Das wird auch in der Zukunft so sein.
Bis bald
Patrick Winkler
PS: Nennen Sie ihren Schuhmacher oder Schuhservicefachmann nicht "Flickschuster", das wird meistens Abwertend aufgefasst.
Samstag, 5. März 2011
Substitut
"Aldisierung", das Wort des Jahres 2005, hat an Aktualität nichts eingebüsst. Es steht als Synonym für die hohe Erwartungshaltung der schweizerischen Gesellschaft an alles Neue aus dem Ausland. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass wir Begriffe in unseren Wortschatz aufnehmen ohne es zu bemerken? Noch vor zehn Jahren wussten nur Pharmaspezialisten was ein „Generikum“ ist, heute gehört es schon zum allgemeinen Wortschatz.
Ich will jetzt aber ein anderes Wort behandeln, das nicht sehr breit bekannt ist, aber für die Orthopädieschuhmacher in den vergangenen Jahren Bedeutung bekommen hat, ohne dass es gebraucht wird: „Substitut“. In der Ökonomie beinhaltet es zwei Begriffe: Das Substitutionsgut und das Surrogat.
Surrogat (lat.: surrogatum = der Ersatz) bezeichnet meist den Ersatz für einen Rohstoff. Ein typisches Beispiel ist der Getreidekaffee aus Gerste, Malz und Zichorie als Surrogat zur Kaffeebohne. Der Begriff Surrogat wird auch im übertragenen Sinn verwendet, z.B. im Bereich der Medizin (Surrogat-Marker) und in der Gesetzgebung (Surrogation).
Substitutionsgüter (lat.: substituere = ersetzen) nennt man Güter, die dieselben oder ähnliche Bedürfnisse stillen und daher vom Konsument als Substitut angesehen werden. Ursache für eine solche Austauschbeziehung ist die funktionale Austauschbarkeit zwischen zwei Gütern oder Dienstleistungen. Sie ist gegeben, wenn sich die Güter und Dienstleistungen in Preis und Qualität so weit entsprechen, dass sie dazu geeignet sind, denselben Bedarf beim Nachfrager zu decken. Typisches Beispiel für eine Substitutionsdienstleistung: Das Training im Fitnesszenter kann auch im Sportverein angeboten werden.
In der Orthopädieschuhtechnik überschneiden sich substitive und komplementäre Dienstleistungen (Eine komplementäre Dienstleistung ist ergänzend, eine substitive Dienstleistung ersetzend). Orthopädische Serienschuhe sind in einem Grenzbereich Substitute zu Massschuhen. Da der Massschuh zum semiorthopädischen Substitut im Preis abgehoben ist, entsteht ein natürlicher Druck, egal wie sich die Marktanbieter auch immer verhalten. Da wir keine Markt- sondern Administrations-Preise haben ist es genaugenommen ein Indikationssubstitut. Das sollte man wissen, wenn man sich Überlegungen zum Thema Marktchance des Mass-Schuhes macht, denn mit Werbung und Kommunikation alleine lässt sich das Problem des Marktzutrittes in diesem Markt nicht lösen.
Bis bald
Patrick Winkler
Ich will jetzt aber ein anderes Wort behandeln, das nicht sehr breit bekannt ist, aber für die Orthopädieschuhmacher in den vergangenen Jahren Bedeutung bekommen hat, ohne dass es gebraucht wird: „Substitut“. In der Ökonomie beinhaltet es zwei Begriffe: Das Substitutionsgut und das Surrogat.
Surrogat (lat.: surrogatum = der Ersatz) bezeichnet meist den Ersatz für einen Rohstoff. Ein typisches Beispiel ist der Getreidekaffee aus Gerste, Malz und Zichorie als Surrogat zur Kaffeebohne. Der Begriff Surrogat wird auch im übertragenen Sinn verwendet, z.B. im Bereich der Medizin (Surrogat-Marker) und in der Gesetzgebung (Surrogation).
Substitutionsgüter (lat.: substituere = ersetzen) nennt man Güter, die dieselben oder ähnliche Bedürfnisse stillen und daher vom Konsument als Substitut angesehen werden. Ursache für eine solche Austauschbeziehung ist die funktionale Austauschbarkeit zwischen zwei Gütern oder Dienstleistungen. Sie ist gegeben, wenn sich die Güter und Dienstleistungen in Preis und Qualität so weit entsprechen, dass sie dazu geeignet sind, denselben Bedarf beim Nachfrager zu decken. Typisches Beispiel für eine Substitutionsdienstleistung: Das Training im Fitnesszenter kann auch im Sportverein angeboten werden.
In der Orthopädieschuhtechnik überschneiden sich substitive und komplementäre Dienstleistungen (Eine komplementäre Dienstleistung ist ergänzend, eine substitive Dienstleistung ersetzend). Orthopädische Serienschuhe sind in einem Grenzbereich Substitute zu Massschuhen. Da der Massschuh zum semiorthopädischen Substitut im Preis abgehoben ist, entsteht ein natürlicher Druck, egal wie sich die Marktanbieter auch immer verhalten. Da wir keine Markt- sondern Administrations-Preise haben ist es genaugenommen ein Indikationssubstitut. Das sollte man wissen, wenn man sich Überlegungen zum Thema Marktchance des Mass-Schuhes macht, denn mit Werbung und Kommunikation alleine lässt sich das Problem des Marktzutrittes in diesem Markt nicht lösen.
Bis bald
Patrick Winkler
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