Sonntag, 30. Oktober 2011

Spreizfuss

Der Spreizfuss ist eine erworbene Vorfussüberlastung. Niemand wird mit einem Spreizfuss geboren. Es kann eine familiäre Neigung zum Spreizfuss geben, ungeeignetes Schuhwerk oder grosse Belastung der Füsse. Oder eine Kombination von allem. Auch rheumatische Erkrankungen oder Lähmungen können zu den Ursachen gezählt werden.

Das Problem des Spreizfusses sind seine Verwandten: Die Druckstellen an der Balle, Hallux valgus und Zehenfehlstellungen. Meistens sind Spreizfüsse mit Schmerzen verbunden und müssen behandelt werden.

Diese Kundin mit starkem Spreizfuss und Beschwerden hat sich Mass-Schuhe machen lassen, weil alle konfektionierten Spezial- und Komfortschuhe schlecht gepasst und Druckstellen verursacht haben. Die Einlagen und Schmetterlingsrollen an den Schuhen konnten das Problem nicht lösen. Die Einlage hat den Schuh im Zehenraum zu eng gemacht, die Schmetterlingsrolle die Sohle zu steif. Und immer wieder war das rutschen an der Ferse. Vorne war der Schuh zu eng, hinten zu locker.

Wir haben uns entschieden Leistenmodelle nach CAD-CAM und Mass-Schuhe herzustellen. Das war vor eineinhalb Jahren. Heute hat sie sich das zweite Paar bestellt. „Ich konnte noch nie so gut gehen in Schuhen, wie in diesen“ bestätigt mir die Kundin. „Vorher konnte ich nach einer halben Stunde kaum noch Gehen, heute Gehe ich fast unbeschränkt“. Die Vorteile der Mass-Anfertigung sind, dass der Platzbedarf im Schuh genau gestaltet werden kann, die Polsterungen und Entlastungen genau dort sind, wo sie sein müssen und der Kunde Farbe, Modell und Werkstoffe selber auswählen kann.

Eigentlich ist dieser Fall eine medizinische Indikation. Die Kundin hat aber ihre Schuhe selber bezahlt, sie wollte keine Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen. Der Preis der Schuhe betrug CHF 1'400.-*, die Leisten als einmalige Herstellung CHF 800.- *. Er ist als mittlerer Schwierigkeitsgrad gemäss Tarifdefinition zu klassieren.

Genügen Platz an den Zehen und kein Rutschen mehr an der Ferse! Für denjenigen, der keine Beschwerden hat vielleicht nichts besonderes, für den Leidenden jedoch ein neues Lebensgefühl.

Bis bald
Patrick Winkler

* inkl. MWSt., Preisangabe beziehen sich auf den geschilderten Fall.

Montag, 17. Oktober 2011

Schweizerisches Gesundheitssystem

In einer neuen Studie der OECD und der WHO werden der Schweiz gute Gesundheitstandards und eine umfassende Versorgung der Bevölkerung attestiert. Allerdings ist in der Schweiz der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt nach den USA der zweithöchste innerhalb der OECD. Die Systeme anderer OECD-Länder erbringen bei niedrigeren Kosten die gleichen oder sogar besseren Leistungen als das der Schweiz. Zu diesem Schluss kommen OECD und WHO in einer neuen Studie zum schweizerischen Gesundheitssystem. Beide Organisationen loben das System für seine gute Qualität, empfehlen aber gleichzeitig, die hohen Kosten im Rahmen zu halten.

Von den Befürwortern der Hochpreispolitik werden diese hohen Kosten mit der Leistung hoher Qualität begründet. Jedoch darf man es nicht zu einfach machen beim Begründen der Kosten. Nicht immer ist das Teuerste das Beste und manchmal das Billigere und Einfachere effizienter als etwas Teures und Kompliziertes. Wer immer nur sagt, das Teure sei am Ende billiger weil angeblich nutzbringender, sitzt dem John-Ruskin-Stereotyp auf. Denn die Qualität einer Dienstleistung, besonders im Gesundheitsbereich, kann man nicht immer so einfach messen und vergleichen wie zwei unterschiedliche Sorten von Basler Läckerli. Besonders Innovatationen drohen auf der Strecke zu bleiben und die Leistungen können den Veränderung der Patientenbedürfnisse weniger schnell angepasst werden.

Ich wünsche uns viel innovatives Schaffen.
Bis bald
Patrick

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Christoph Bernoulli, 1782-1863

Christoph Bernoulli, ein Mitglied aus der berühmten Basler Bernoulli-Gelehrtenfamilie war Naturforscher, Ökonom und Professor an der Basler Universität. Daneben kann man ihn als geistigen Vater der Basler Gewerbeschule bezeichnen.

Im Jahr 1822 warb er für die Einführung der Gewerbefreiheit und die Einschränkung der Monopolmacht der Innungen. Er stiess damit auf heftigen Widerspruch der damaligen Standesvertreter. In ärgerlichem Ton verteidigte der Basler Zunftmeister Johann Jakob Vest die herrschende Wirtschaftsordnung gegen Bernoulli's Vorschläge:
"Wir geben auch zu, daβ die höhere Industrie, fabrikmäβiger Betrieb und Maschinen wirklich das einzig verderbliche Uebel einer zügellosen Concurrenz sey, um dadurch die Handarbeit zu ersparen, den Handwerker und Arbeiter zu ruinieren."*
Freier Handel und Gewerbe bedeuteten das Ende des Zunftmonopols und das Wort Concurrenz war Synonym für den freien Mark, in den Augen der Zunftgenossen eine Beleidigung ihrer Ehre. Die Kämpfe der Erneuerer und Bewahrer hielten in Basel noch lange an und immer wieder wiesen die Konservativen auf die angeblich schlechten Erfahrungen mit der Gewerbefreiheit in anderen Städten. Mit der Bundesverfassung von 1848 wurde durch die Einführung des freien Warenverkehrs eine erste Bresche in die Mauer der Zunftordnung geschlagen. Aber erst 1874 mit der ersten Revision der Bundesverfassung wurde schweizweit die Gewerbefreiheit garantiert womit die alte Ordnung endgültig besiegelt wurde.

Der Disput zwischen Christoph Bernoulli und Johann Jakob Vest ist ein interessantes Zeugnis über eine frühe Debatte um die Gewerbefreiheit in Basel, die uns auch an Kämpfe der heute noch abgeschotteten Märkte erinnert.

Bis bald
Patrick Winkler

* Quelle: Johann Jakob Vest: Beantwortung und Wiederlegung der von Herrn Professor Christoph Bernoulli im Druck und zu öffentlichem Verkauf herausgegebenen Schrift:
Ueber den nachtheiligen Einfluß der Zunftverfassung auf die Industrie mit besonderer Hinsicht auf Basel. Basel, in der Schweighauser’schen Buchhandlung, 1823

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Corporate Governance CG

Zuerst etwas, das mit guter CG nichts zu tun hat: Dumping. Der Begriff Dumping ist Englisch und heisst abladen, verkappen, auskippen (to dump). Das Nomen dump kann mit „Bruchbude“, „Deponie“ oder „Müllhalde“ übersetzt werden. Das Wort wird für den Verkauf von Waren oder Leistungen unter den Herstellungskosten benutzt. Ein Dumpinganbieter nimmt damit einen Geschäftsverlust in Kauf in der Absicht seine Marktanteile zu vergrössern oder gar eine Monopolstellung in einem bestimmten Markt zu erlangen. Es gibt aber auch weniger sichtbare Preisdumpings. Zum Beispiel kann ein Anbieter ein Produkt in seinem Sortiment zu Dumpingpreisen verkaufen und die Verluste in diesem Geschäft mit anderen Bereichen quersubventionieren. Das macht für den Anbieter Sinn, wenn seine Kunden auf verschiedene Produkte im Sortiment angewiesen sind oder sich die Produkte ergänzen.

Dumpingpreise gehören meiner Meinung nicht zu einem seriösen Geschäftsgebaren. Langfristig sind sie für die Märkte gleich schädlich wie Monopolanbieter, Monopolverbände und Marktabschottung. Teilweise ist Preisdumping sogar verboten wie das Agrardumping nach den Regeln des WTO.

Corporate Governance von Winkler ORTHO SCHUH TECHNIK

  • Wir verkaufen keine Leistungen unter ihrem Herstellungswert
  • Qualität und Nutzen für Kunden stehen im Zentrum
  • Wir sind offen für neue Herstellungsmethoden und Dienstleistungen
  • Die Herstellung ist auf Nachhaltigkeit, geringen Energieaufwand und Verminderung chemischer Stoffe ausgerichtet
  • Wir arbeiten zielgerichtet mit den Zuweisern zusammen
  • Die Unternehmensstrategie und Technikeinsatz sind transparent

Bis bald

Patrick Winkler

Sonntag, 2. Oktober 2011

iWear-it

Kennen Sie den wahrscheinlich günstigsten und modernsten Mass-Schuh? iWear it ist ein völlig neues Konzept, den Komfort einer individuellen Sandale mit modernem Design und anatomischer Individualität zu verbinden. Sie lassen sich den Fuss 3D scannen und wir liefern Ihnen Ihren Schuh. Schon ab CHF 319.-.

Schauen Sie vorbei auf www.iwear-it.ch

Tragen Sie Einlagen? brauchen Sie einen Ausgleich wegen einer Beilängendifferenz oder eine Abrollrampe? Einen gedämpften Absatz? Sind Sie auf eine bestimmte Absatzhöhe angewiesen? Brauchen sie ein orthopädisches Fussbett mit spezifischen Entlasutungen?

Wollen Sie ein bestimmtes Design? Bestimmte Farben und Dekos?

Alles ist möglich. Schauen Sie vorbei, wir beraten Sie gerne.

Bis bald
Patrick Winkler