Was du ererbt von deinen Vätern hast,
erwirb es,
um es zu besitzen.
Johann Wolfgang Goethe
In die Prosa des Alltags übersetzt will das Dichterwort uns sagen: Es ist falsch, gedankenlos dem Trott des Alltags zu folgen und zu glauben, es gehe immer weiter so. Vor 40 oder 50 Jahren war es selbstverständlich, dass jedem Berufszweig seine Spezialität zugewiesen wurde. Der Quartierbäcker wie der Quartiermetzger fanden ihr Auskommen, wie selbstverständlich ging man zum Schuhmacher um die Schuh reparieren zu lassen und zum Orthopädieschuhmachermeister, wenn normale Schuhe nicht mehr passen wollten.
In der Stadt sind Quartierbäcker und Quartiermetzger rar geworden, man findet Ladenketten, geht ins Einkaufscenter und zum Grossverteiler. Schuhe werden nicht mehr so oft repariert, von den einst 200 Schuhmacherbetrieben in Basel im Jahr 1940 sind heute noch etwa 30 geblieben und nur wenige davon haben noch das Know-how, Schuhe herzustellen (mit einigen originellen Ausnahmen!).
Ob durch diese Veränderungen unsere Lebensqualität geringer oder besser geworden ist lasse ich offen. Sicher ist, dass die Zeiten sich geändert haben und mit ihnen die Ansprüche und Gewohnheiten der Konsumenten, die Betriebsmodelle der Marktteilnehmer und die Techniken der Hersteller.
Und die Moral der Geschicht? Auf der Stelle stehe nicht!
Bis bald
Patrick Winkler
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