Freitag, 10. Dezember 2010

Bio Heimatgefühle

Für Bio Produkte erhalten die Produzenten mehr Geld als für konventionell angebautes Gemüse. Die Bio-Produktion schont die Umwelt, Bio-Bauern haben aber einen höheren Aufwand. Konsumenten sind bereit, für Bio höhere Preise zu bezahlen. Der Dachverband der Schweizer Bio-Bauern wacht über die strengen Richtlinien von Bio Suisse, nach denen die Biobauern das Gemüse herstellen.

Das Bio-Geschäft floriert: Letztes Jahr wurden Bio-Produkte für 1,5 Milliarden Franken verkauft – 50 Prozent davon von Marktführer Coop. Wie auch Volg oder Spar verwendet Coop die Knospe von Bio Suisse. Dieses bekannte Label steht für hohe Bio-Qualiät. Bio-Produkte sind teurer als konventionelle. (Zitat Kassensturz, Link siehe unten)

Sowohl Coop, Migros wie auch die Discounter Aldi und Lidl verkaufen Bio-Produkte, die nach den Richtlinien von Bio-Suisse hergestellt wurden. Ein Preisvergleich des Kassensturzes zeigte, dass dieselben Bio-Rübli bei Coop und Migros 45% teurer sind als bei Aldi und Lidl. Indessen verbietet Bio-Suisse den Discountern das Knospen-Label zu führen, obwohl sie die Richtlinien ebenso erfüllen und schützt damit die Grossverteiler Coop und Migros und weitere kleinere Händler vor der Konkurrenz.

Bio Suisse will seine Produktelabel nicht in Discountern sehen weil sie weiss, dass es der schweizer Mentalität widerspricht. Bio soll im teureren Segment positioniert werden. Tief sitzt das Vorurteil in weiten Kreisen der Konsumenten, was man im Discounter finde, könne keine hohe Qualität haben. Was man hingegen teuer gekauft habe muss einfach gut sein.

Welche Geisteshaltung steckt dahinter? Vielleicht will sich ein Teil der Konsumenten damit Abgrenzen. Der Einkauf bei bestimmten Detailhändlern gilt vielleicht als Statussymbol, die Läden sind Orte der Identifikation, bergen Heimatgefühl?

Was nicht sein darf kann nicht sein: Dass ein günstigerer Preis dieselbe Qualität haben kann. Die Hochpreisinsel lässt grüssen.

Bis bald
Patrick Winkler

Sendung Kassensturz

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