Mittwoch, 8. Dezember 2010

Sind orthopädische Mass-Schuhe Luxus?

Manchmal höre ich, Mass-Schuh-Anfertigungen seien Luxuslösungen. Reicht es nicht, wenn die Fussleidenden einfach nur weiche Turnschuhe anziehen und Einlagen tragen? Fall erledigt?

Solche Lösungen sind nicht immer sinnvoll. Manchmal genügen Einlagen nicht oder sind schlichtweg unmöglich. Auch semiorthopädische konfektionierte Spezialschuhe sind nicht immer die richtige Lösung. In meiner Praxis erlebe ich deswegen immer wieder, dass oft falsche Vorstellungen vorhanden sind.

Die Frage, ob orthopädische Mass-Schuhe Luxus sind scheint mir weniger das Problem darzustellen als die Frage, warum Mass-Schuhlösungen manchmal so unbeliebt sind.
  • Hat der Patient/in oder Artz/Ärztin damit schlechte Erfahrungen gemacht?
  • Ist der der Begriff "orthopädischer Mass-Schuh" mit negativen Vorstellungen belegt?
  • Wirken die hohen Kosten abschrekend?
Das sind allgemeine Fragen, die ich aus Äusserungen von Patienten und Ärzten ableite und die keine Umkehrschlüsse zulassen. Weil ich Ende der Neunzigerjahre einen tendenziellen Rückgang der Neuanfertigungen bei Mass-Schuhen feststellte, musse ich mir überlegen, woran das liegt und wie ich damit umgehen würde. Ich wusste, dass Versorgungsqualität und Know-how abnehmen würde, wenn ich eine bestimmte Häufigkeit von Neuversorgungen unterschreite.

Wir haben unsere Marktstrategie und Technik seit 2004 umgestellt. Heute stellen wir Mass-Schuhe in steigender Zahl her. Oft höre ich Kunden sagen, dass er nicht gedacht hätte, dass solche Anfertigungen trotz allem so viele Vorteile hätten. Und durch die Lieferung von Zusatzpaaren zu den vergüteten Schuhen ist der Fallpreis letztlich auch nicht mehr so hoch. Mass-Schuhe sind kein Luxus für wenige, sondern nützliche Hilfsmittel für viele.

Bis bald
Patrick Winkler

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen