Eine ereignisreiche Woche liegt hinter mir. Vom 10.-15. Mai fand in Leipzig die internationale Orthopädie + Reha-Technik Messe statt. Diese zweijährlich stattfindende Messe und Kongress ist die grösste orthopädietechnische Fachveranstaltung in Europa. Am Samstag, 15.05.2010 hatte ich einen Vortrag zum Thema digitale Technologie für orthopädische Schuhherstellung.
An jenem gut besuchten Symposium war ich nicht der einzige, der über den Einsatz und Erkenntnisse im Feld von 3D-Scan und CAD-CAM Technik sprach. Man sieht, dass das Thema bearbeitet und diskutiert wird. Insgesamt stelle ich so etwas wie eine vorsichtige Zustimmung fest. Es kommt mir vor, wie am Vorabend des Personal-Computer-Zeitalters, als man eine Ahnung davon hatte, dass die mechanische Schreibmaschine bald ausgedient haben wird, aber man noch nicht genau wusste, was ein PC denn so leisten kann. Was ich bei meinem nächsten Referat noch besser darstellen muss sind die Standardprozeduren, mit denen wir arbeiten. Oder anders gesagt: Wie ich eine bestimmte Einstellungen in eine gescannte Fussoberfläche bringe.
CAD-CAM kann ja offiziell in der Schweiz im Tarifbereich der OSM nur bei einfachen Fällen klappen. Bei „komplexen“ orthopädischen Fällen werden die Versicherten von Amts wegen vor einer modernen Technik geschützt. Wo man in anderen Ländern davon ausgeht, dass es egal ist, welche Technik und Methode zum Ziel führt, hat man in der Schweiz also eine Innovationsbarriere aufgestellt.
Gerade im Bereich des Leistendesigns finde ich es sehr wichtig, dass dem Handwerker eine gewisse Regelmässigkeit der Anpassungen von Leistenmodellen bleibt, egal mit welcher Methode er arbeitet. Ich befürchte, dass die allgemein rückläufige Tendenz der Verordnungen von Massanfertigungen, die sehr teure und exklusive Positionierung am Markt und eine rigide technische Herstellungsvorschrift zu Know-how Verlust und dadurch zu einer Verringerung der Marktteilnehmer und lokaler Lieferantenmonopole führen wird. Ist das so gewollt?
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Bis bald
Patrick Winkler
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